03.03.2023 | Buchtipp

La-la-la … Von Liedtexter*innen lernen

Über den Tellerrand äugen, als Texterin, macht mächtig Spaß. Wo man überall grasen kann! Ratsch, ratsch, bei den Musikkolleg*innen gelandet. Das Songtexter-Handbuch ist eines meiner Bücher, die nie ins Regal wandern. Es kugelt herum. Damit …

… ich reinschau. Immer wieder. Weil mir dann jedes Mal das Herzchen hüpft. Dabei hab ich null Ambitionen Liedtexte zu schreiben. Ich kenne mich mit Musik auch gar nicht aus.

Aber.

Texten ist texten ist texten.

Deshalb gibt es hier jede Menge zu lernen. Die wichtigen Dinge können wir sowieso nicht oft genug hören. Etwa …

  • dass es eine Falle ist, beim Losschreiben nicht zu wissen, worauf der Text hinaus will. Ebenso, wenn wir meinen, das würde sich schon von alleine lösen. Tut es nicht. „Ins Blaue schreiben ist ein Ticket ins Risiko“.

  • dass wir unterscheiden sollen: lebendige Wörter – tote Wörter. Die Lebensgeister wohnen in sinnlichen Wörtern. Plus in Formulierungen, die unserem Text beisteuern, was wir ansonsten vermissen würden (ja, das dürfen auch Füllwörter sein, zwecks Atmosphäre).

  • dass wir eine Fragestunde einlegen sollen, bevor wir unsere Zeilen in die Welt schicken: Mache ich meinem Publikum ein Geschenk – oder spanne ich es bloß für meine Zwecke ein? Würde mich der Text auch begeistern, wenn er nicht von mir wäre? 🙂

Kurven wir an den Kapiteln über Liedtypen, Liedaufbau und Songfahrplan vorbei, landen wir bei …

– Rhythmus
– Lautmalerei
– Reimen

Klar, diese feinen Klingen des Textens sollen wir bei Menschen mit musikalischen Ohren schmieden. Da sind wir bei den AutorInnen richtig!

Warum aber, frag ich mich, macht mir das Buch so viel SPASS?

Eindeutig! Es liegt an den Beispielen.

Die wurden aus dem Pool deutschsprachiger Musik gefischt, quer durch Zeiten und Genres. Schon geht’s los. Auf YouTube springen. Reinhören. Durch den Kaninchenbau des Internets tänzeln. Auftauchen. Am Schreibtisch ankommen … mit einer Playlist voller neuer Lieblingssongs (von denen einige nicht lange überleben).

DAS macht so viel Spaß.

Will sagen, das Buch braucht einen Beipackzettel: Ich bin eine Einladung zum Prokrastinieren.
Und zusätzlich darf da stehen: Grandios, was man beim Prokrastinieren alles lernen kann. 🙂