Das liegt nicht daran, dass sie dumm sind. Ganz und gar nicht. Es liegt daran, in welchen Situationen wir ihnen unsere Texte vorsetzen.
Menschen. die sich am Wochenende mit ihrer Zeitung oder ihrem Schmöker aufs Sofa verziehen, WOLLEN ins Buchstabenmeer tauchen, wollen ihren Geist durch Zeilen manövrieren. Sie nutzen Lesestoff als genussvolle Ablenkung, Unterhaltung, Entspannung, für bereichernde Aha-Erlebnisse.
Menschen, die wir mit unseren beruflichen Texten konfrontieren, sind (meist) in einem völlig anderen Modus: zerstreut, hektisch, müde, vielleicht sogar genervt. Sie bewegen ihre Augen zwar auch über das Blatt/den Bildschirm. Doch sie lesen nicht.
Sie scannen.
Scanner*innen folgen Wörtern nicht wie aufgefädelten Perlen einer Perlenkette. Im Gegenteil. Ihr Blick springt wie ein Grashüpfer über größere Distanzen – auf der Suche nach Leckerbissen.
Woran erkennen sie Leckerbissen? Leckerbissen senden das deutliche Signal: Das ist relevant für dich! Finden Scanner*innen dieses Signal, DANN wird gelesen.
ABER: Selbst dann nicht mit dem gesamten Grips, der ihnen zur Verfügung steht. Ihre grauen Zellen sind weiterhin von anderen Dingen abgelenkt. Alltag eben …
Für unser Schreiben bedeutet das (wie so oft): Perspektive wechseln.
Wir halten uns vor Augen, in welchen Situationen unsere Leser*innen sind – und stimmen unseren Schreibstil darauf ab.
Dafür unterscheiden wir drei Kategorien:
– Genussleser*innen
– Informationsleser*innen
– Scanner*innen
Die ersten beiden Typen haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben eine Motivation zu lesen. Scanner*innen sind NOCH nicht motiviert. Wir müssen sie erst in unserer Broschüre, Website, E-Mail locken.
Beim Schreiben für Scanner*innen orientieren wir uns daher nicht an großen Literat*innen oder an beliebten Feuilleton-Journalist*innen. Wir backen kleinere Brötchen. Wir nehmen …
– Klarheit wichtiger als Raffinesse
– Verständlichkeit wichtiger als Sprachwitz
– Relevantes wichtiger als Details
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