12.03.2025 | Einmal Rotstift, bitte ...

vorher-nachher: einladend formulieren!

Ein Fehler, der mir zu oft begegnet: widersprüchliche Botschaften. Zum Beispiel, indem wir zugleich freundlich und streng auftreten. Damit verwirren wir unsere Leser:innen. Sie können nicht einordnen, woran sie sind. Diese Irritationen entstehen schnell und oft auf einer unbewussten Ebene.

Unser Gegenüber reflektiert vielleicht gar nicht, dass unsere Botschaft unfreundlich ankommt.

Aber auf einer tieferen Ebene wirkt der Wiederspruch trotzdem. Bei unseren Leser:innen kommen weder Lust noch Freude auf. Im Gegenteil: Vertrauen geht verloren – vielleicht schon, bevor wir Vertrauen aufbauen konnten.

Warum der Fehler bei Einladungen so häufig passiert, ist leicht nachvollziehbar: Die Organisator:innen tragen Verantwortung. Für sie und für den Erfolg ihrer Veranstaltung ist Planbarkeit wichtig. Deshalb geben sie ihrer Aufforderung Nachdruck.

Aber dieser Nachdruck widerspricht dem Charakter des Anlasses: Wer einladend wirken will, muss einladend auftreten. Das „Willkommen“ muss durch und durch – also auch zwischen den Zeilen – spürbar sein.


Die gute Nachricht: Schon allein, indem wir uns das bewusst machen, verringern wir die Fehlergefahr. Denn strenge Formulierungen schleichen sich meist nur ein. Sie entstehen eher aus Alternativen-Not, denn aus Absicht.

Daher ab und an kleine Erinnerungen wie diese :-)

Frohes Formulieren und gutes Gelingen!