Denn für ein gutes Drehbuch muss man können, was man für jede erfolgreiche Kommunikation beherrschen muss:

• sein Publikum/Gegenüber einschätzen
• Wichtiges von Unwichtigem trennen
• Führung übernehmen
• Struktur nutzen
• zum Punkt kommen
• emotionale Resonanz erzeugen
• Spannung aufbauen
• Sympathie gewinnen
• Klischees vermeiden – und Kitsch ebenso
• eine feine Klinge führen

Stehen diese Punkte so im Inhaltsverzeichnis?

Nein. Man lernt sie beiläufig, während man eine Menge darüber erfährt, was gute Filme ausmacht – und was schlechte. Das ist interessant und amüsant!

Den nächsten Film, die nächste Lieblingsserienfolge sieht man mit anderen Augen. Man hat so viel erfahren, hinter die Kulissen geschaut, unverblümte Kritik an bekannten Schauspielgrößen und Filmen aufgeschnappt. Man möchte einige Filme (wieder)sehen – und andere auf keinen Fall.

Rette die Katze ist ein Klassiker, „eine Art Heilige Schrift der Hollywood-Drehbuchautoren“ (meint die Süddeutsche). Sein Autor Blake Snyder war ein US-amerikanischer Drehbuchautor, Produzent, Autor und Dozent. Er arbeitete u. a. für Disney, war Berater großer Studios und verkaufte mehrere Drehbücher für hohe Summen.

Ich habe gelesen, Snyder sei für seine positive, motivierende Art bekannt gewesen. Enorm viele Autor:innen inspirierte er auf jeden Fall.

Rette die Katze erschien wenige Jahre vor Snyders frühem, überraschendem Tod mit nur 51 Jahren. Es ist sein wichtigstes Werk und wird überall zitiert, wo es um Drehbücher, ums Romanschreiben, um gutes Geschichtenerzählen geht.

Das ist zu wenig. Finde ich. Rette die Katze sollte viel größere (Leser)Kreise ziehen.

Somit, meine Empfehlung für die Sommerlektüre-Liste: Rette die Katze.
Unbedingt! :-)